Fearless Startup Teens

Seit Jahresbeginn ist Bettina Engert die neue Geschäftsführerin bei Startup Teens, der digitalen Bildungsplattform zur Förderung von unternehmerischem Denken und Handeln bei Jugendlichen. Nachdem sie sieben Jahre die Unternehmenskommunikation für Flixbus aufbaute und verantwortete, war sie bei VC-Investor Acton Capital, wo sie zuletzt GründerInnen in Deutschland, Europa und Nordamerika beim Markenaufbau beriet.
Bettina unterstützt darüber hinaus als  Mentorin junge Frauen und Talente aus Nicht-Akademikerfamilien beim Karrierestart im Startup-Ökosystem.
Denn den vielen smarten Köpfen im Land fehlt oftmals mehr der inhaltliche Bezug zum Startup-Umfeld als die Möglichkeiten selbst. Bettina Engert weiß, dass gerade in der Schule kein praxisnaher Zugang zu Innovationsthemen geschaffen wird, und in der Ausbildung oder Uni ist es dann zu spät. Dies hat zur Folge, dass junge Menschen mangels Inspiration oft in Berufe einsteigen, die es so in zehn Jahren vielleicht nicht mehr gibt.
Bettina Engert

Bettina Engert

Startup Teens

Geschäftsführerin bei Startup Teens, der digitalen Bildungsplattform zur Förderung von unternehmerischem Denken und Handeln bei Jugendlichen

Podcast-Interview

Fearless Startup Teens

Bettina Engert,Geschäftsführerin der Startup Teens, spricht mit mir im FearlessCulture Podcast über Startups, Gründen, Entrepreneurship Education, Jungendliche, wie wir Zukunft gestalten und was Intrapreneurship bedeutet

Zu viel Kohle killt Innovation

Wer ein Startup gründet, bekommt neben den vielen großartigen Momenten, in denen Dinge klappen, auch die Schattenseiten der Gründung mit. „Wenn ich mich darauf einlasse und diesen Sprung ins kalte Wasser wage, wenn ich mich selbstständig mache und auf eigene Rechnung, ohne Netz und doppelten Boden arbeite – im schlimmsten Fall sogar noch verantwortlich für Mitarbeitende bin – stelle ich mir auch Fragen: Was passiert, wenn ich das nicht hinkriege?, weiß Bettina Engert, Geschäftsführerin der Startup Teens und ergänzt: „Gerade wenn sowas wie Pandemie ist, was passiert in so einem Supergau? Dass man sich viele Gedanken macht und sich auch irgendwo davon abschrecken lässt, finde ich nachvollziehbar. Ich glaube, dass wir in Deutschland – ganz speziell im Vergleich zu anderen Ländern – im Zweifelsfall auch nicht den Druck haben. Länder, in denen der Wohlstand nicht so ausgeprägt ist, sind oftmals sehr viel innovativer als reiche Länder. Unsere Wohlstandsgesellschaft ist dann Fluch und Segen zugleich. Es gibt auch viele, die sagen: Wenn du ein Start-up mit Geld zuwirfst, dann killst du eigentlich die Kreativität, die du genau dann entwickelst, wenn du alternative Lösungswege brauchst.“

„Wenn wir Pech haben und das Gründen nicht  durch eben Initiativen, wie beispielsweise durch die Startup Teens, fördern, dann haben wir  vielleicht irgendwann das Problem, dass wir völlig abgehängt werden, weil wir hier eben –  Stichwort digitales Entwicklungsland – anders als andere Nationen sehr viel weniger innovativ und sehr viel weniger risikofreudig sind,“ sagt Bettina und ergänzt „Auch, weil es gefühlt bei weniger Wohlstand auch weniger zu verlieren gibt.“
Was Soziales zu gründen, kann genauso cool sein, wie schnell viel Geld zu verdienen
„Bei den Mädels hast du eher die Motivation: ‚Oh, ich will irgendwie im Team arbeiten.‘ Ich will gerne gemeinsam etwas umsetzen und  – auch wenn es aus der Klischee-Kiste stammt- Mädchen denken häufiger daran, die Welt besser machen zu wollen,“ sagt Bettina und fährt fort: „Was mich immer so ärgert ist, wenn ich mich mit Gründer:inne explizit unterhalten habe und die dann sagen: ‚Ja, also ich habe gegründet, aber das ist nur sowas Soziales.‘ Also nur weil das jetzt nicht das nächste Unicorn ist, das dann irgendwie den fetten IPO an der Börse hinlegt, heißt das nicht, dass etwas Soziales weniger relevant, weniger wichtig oder weniger wertvoll ist. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, da haben wir mit Startup Teens einen guten Hebel, um zu zeigen, dass es wirklich coole Social Startups da draußen gibt. Die sind im hohen Anteil  von Frauen gegründet. Es ist absolut cool und alles andere als beschämend, wenn du von einer Idee sozial getrieben wirst, statt möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen zu wollen.“
„Wäre doch schade, wenn Reichtum die einzige Motivation wäre, eigenständig und selbstständig tätig zu werden. Wir müssen die intrinsische Motivation ebenso mehr fördern wie das Selbstbewusstsein. Dann bilden und ziehen wir eine junge Generation von Gründer:innen heran.“

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