Fearless Mutmachen
Mittlerweile weiß fast jede:r, dass in dem chinesischen Schriftzeichen für Krise zwei Silben enthalten sind, die einzeln die Worte Gefahr und Chance bedeuten. Behija Karup, die gern auch die ernsten Dinge mit einer wohltuenden Prise Humor angeht, weiß auch in Krisen die Chancen zu nutzen. Von der Textilwirtschaft wurde sie zu einer der Mutmacherinnen 2020 gewählt. Wer mit ihr spricht, versteht recht schnell warum. Für Marc O‘Polo, wo sie Director of Human Resources ist, wechselte sie von Wien ins bayerische Stephanskirchen. Sie verantwortet seit 2017 alle Themen, die sich rund um die Mitarbeitenden drehen – national und international in der gesamten Unternehmensgruppe.
Behija Karup, Director of Human Resources bei Marc O‘ Polo, hat einen Abschluss in internationaler Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien gemacht und an der renommierten Wetterhead School of Management studiert. Dort in Cleveland hat sie ihre große Leidenschaft für alle Themen entdeckt, die sich um People, Organsitional Development, Change Management und Leadership drehen. Bevor die Österreicherin ihre Position bei Marc O‘ Polo antrat, war sie zehn Jahre in einem großen deutschen Einzelhandelsunternehmen in Wien beschäftigt. Sie hat zunächst nicht im HR-Bereich begonnen, sondern die ersten Jahre in einer Geschäftsleitungsaufgabe in der Retail-Organisation verbracht.
Der Schritt von Wien in das knapp 10.000 Seelen-Nest Stephanskirchen bei Rosenheim war jedoch ein großer Wunsch von Behija, die sich bereits seit Langem für das Unternehmen Marc O‘ Polo interessierte und es als einen Wunscharbeitgeber auserkoren hatte. Für ein Unternehmen zu arbeiten, das einen so starken Fokus auf das Thema People legt, Menschen-zentriert und Werte-basiert arbeitet und sich bewusst mit dem Thema Unternehmenskultur beschäftigt, war eine große Motivation. „People creating Marc O‘ Polo since 1976“ ist bis heute gelebter Claim des Unternehmens und treibt auch Behija seit über dreieinhalb Jahren an. Transformation, Talentmanagement, Organisationsentwicklung, Change Management und seit Beginn 2020 auch Krisenmanagement bestimmen ihr tägliches Beschäftigungsfeld.
Behija Karup
Marc O‘Polo
Director of Human Resources bei Marc O‘Polo, verantwortlich für die nationale und internatinoale HR sowie die Themen Transformation, Talentmanagement, Organisationsentwicklung, Change Management und seit Beginn 2020 auch Krisenmanagement
Podcast-Interview
Fearless Mutmachen
Behija Karup, Director of Human Resources bei Marc O‘Polo, spricht mit mir im FearlessCulture Podcast über Organisationsentwicklung, Menschen zentriertes Arbeiten, Werte, Transformation, Change Management und wie Krisen unser Arbeiten verändern.
Wir haben Krise, Krisenprävention, Business und People eng miteinander verzahnt
Durch unsere Aktivitäten und Verbindungen zu China waren wir bei Marc O’Polo bereits sehr früh über den Ausbruch der Pandemie informiert und davon betroffen. „Ich habe eine E-Mail an unser Management und den Kommunikationschef geschrieben, um einen #Krisenstab einzuberufen“, erinnert sich Behija Karup, Director of Human Resources bei Marc O‘Polo, lachend im Fearless Culture Podcast Interview und ergänzt: Es brauchte allerdings noch Überzeugungsarbeit. Schlicht, weil Corona im Februar hier noch gar nicht angekommen war.“
„Unser Erfolg ist ganz klar der Tatsache geschuldet, dass der Krisenstab sehr gut besetzt ist, unter anderem auch mit Vorständen und wir von Anfang an zwei Dinge wirklich sehr gut verzahnt haben: Das eine ist die Corona-Pandemie, deren Prävention und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und das andere ist das Thema Business“, erklärt Behija. „Wir haben schnell neben dem Krisenstab ein sogenanntes Business-Continuity Team gegründet, das sich damit beschäftigt hat, das Business im Rahmen der gesetzten Maßnahmen und politischen Rahmenbedingungen voranzutreiben.“
Bei aller Ernsthaftigkeit den Spaß nicht vergessen
Marc O’Polo ist es wichtig, sich um die Menschen zu kümmern. In erster Linie um die eigenen Mitarbeiter:innen, aber auch um Lieferant:innen und Kund:innen. Das Unternehmen hat sich in der Krise nicht nur durch unternehmerisches Geschick, sondern auch durch Menschlichkeit profiliert. Denn plötzlich saßen 2.000 Mitarbeiter:innen zuhause fest, weil die Stores geschlossen hatten.
„Wir als HR-Organisation haben versucht, uns da hineinzufühlen und wollten die Kolleg:innen sich nicht selbst überlassen, sondern wissen wie es ihnen geht und – sofern möglich – für sie da sein,“ erklärt die Director of Human Resources im Podcast Interview. „Beim Thema Corona war uns immer wichtig, bei aller Ernsthaftigkeit bei der Vermittlung der notwendigen Themen, den Faktor Spaß nicht zu vernachlässigen. Als es dann im Juni „Back to Business“ hieß, haben wir beispielsweise Aufkleber mit verschiedenen Songtexten in den Waschräumen der Stores angebracht. Wenn man die gesungen hat, hat es halt dreißig Sekunden gedauert. Ich erinnere mich, dass einer von Britney Spears war, was übrigens nichts über meinen persönlichen Musikgeschmack aussagt.“