Fearless Spielen

Es geht um die intrinsische Motivation, wenn ich weiß: Ich kann mitmachen, ich habe es erlebt, ich habe gefühlt, wie es war

Gamemification ist ein schwieriger, nicht geschützter Begriff, mit dem viele viel Unterschiedliches verbinden. Oft wird er mit Punktesammeln oder Schiebereglern auf Farbscalen in Verbindung gebracht. „Das ist eher eine extrinsische Motivation, die von außen kommt: Komm, streng Dich an, dann machst Du es, dann kriegst Du es hin,“ erklärt die geschäftsführende Gesellschafterin und Mitbegründerin der changefication in München. „Und das hat mit unserer Art des Spielens nichts zu tun. Wir vergeben keine ersten Preise oder so, sondern bei uns geht es um das Spielen, wo wir alle Gewinner sind, und darum Erkenntnisse zusammen zu machen.“

„Ich glaube, das ist der Unterschied, denn es geht eher um die intrinsische Motivation, wenn ich weiß: Ich kann hier mitmachen, ich habe es erlebt. Ich habe es gefühlt, ich habe gespürt, wie es war, im Team zusammen und unterwegs zu sein. Es wirkt nachhaltiger, weil Du von diesem Gefühl, diesem Emotionalen, was Du da erlebst, auch gut Monate oder Jahre später von zehren kannst. Es gibt ganz plastische Beispiele, die uns zeigen, dass es eine andere Wirkung und  eine andere Nachhaltigkeit hat.“

Verändert Spielen die Führungskultur?

Wie wäre ein Unternehmen, in dem mehr gespielt würde, in dem es den festen Glauben daran gibt, dass durch intrinische Motivationen Freude an der Lösungsfindung und Leistung erreicht werden? Würde sich die Unternehmens- und Führungskultur verändern? „Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass ich diverse Kunden habe, die über die Jahre immer wieder erzählen: ‚Ich erinnere mich noch daran und ich bin jetzt hier und da und dort. Und wir waren auch mit Strategieentwicklung beschäftigt, da habe ich versucht, das was wir bei Ihnen mit Ihnen damals gemacht haben, hier einzubringen. Es ist ganz gut angekommen’,“ berichtet Stefanie und führt aus: „Wenn ich dann frage: ‚Ganz gut, was heißt denn das?‘ Dann bekomme ich zur Antwort: ‚Sie kennen ja auch die, die noch die alte Schule haben und sagen, ich gebe die Strategie vor und ihr setzt um. Solche sind natürlich immer noch da, aber ich mache anders.’“